Wenn Leute mich fragen, warum ich oft über #Linux auf dem Desktop schimpfe: weil der Aufwand verglichen mit Windows im Alltag höher ist. Wieder ein Beispiel:
Gnome Erweiterung AppIndicator: funktioniert
Extension Manager: "da gibt's ein Update!"
Ich: "klar, mach mal."
Extension Manager: ERROR
Gnome Erweiterung AppIndicator: funktioniert nicht mehr
Ja, wahrscheinlich ist es nix Wildes, und vielleicht dauert's nur 10 Minuten das zu fixen, aber ich muss mich jetzt halt drum kümmern :-/
@claudius Wieso würde man Gnome nehmen, wenn man so dringend App-Indikatoren will?
Das ist halt so als würde man eine UI-Modifikation für den Desktop von Dritten auf Windows installieren, die potentiell auf einer anderen Version entwickelt wird und im Folge eines manuellen Updates bricht.
Kenne niemanden, der so etwas unter Windows tun würde. Klingt wie ein sehr schiefer Vergleich...
@claudius Du nimmst halt einfach KDE, Xfce, Mate etc. (völlig egal eigentlich was - nur nicht Gnome) und dein Problem ist gelöst.
Wenn du aber unbedingt Gnome willst, wartest du einfach auf das nächste Update der Extension und hälst bis dahin die Füße still. Niemand erwartet, dass du als Nutzer das Problem löst.
@thejackimonster als ob eine Desktop Environment nur aus AppIndicator bestehen würde, und so eine ziemlich grundlegende Entscheidung nicht von 1000 Faktoren abhängen würde.
AppIndicator ist außerdem jetzt einfach nur ein aktuelles Beispiel für eine Kategorie von Problemen, die oft als "papercuts" beschrieben wird. Probleme, die für sich genommen nicht schlimm sind, aber in Summe genommen die Benutzung echt unangenehm machen können.
@claudius Ich verstehe schon, was das Problem sein soll. Nur existiert dieser Papercut ja per Default nicht auf Gnome. Das ist mein Punkt.
Wenn du jetzt eine Distribution hättest, die das standardmäßig einbaut und dann bricht es - faire Kritik. Aber sonst hinkt der Vergleich doch gewaltig.
@thejackimonster mit der Argumentation darf ich mich auch nicht beschweren, dass durch den Wechsel von X11 zu Wayland OBS für einige Versionen unbrauchbar wurde. OBS wird ja nicht im System mitgeliefert.
Ich darf mich auch nicht beschweren, dass Flameshot aktuell keine Screenshots mehr machen kann, Flameshot wird ja nicht mitgeliefert.
Ich darf mich auch nicht beschweren, dass das Flatpak von Nextcloud Sync oft die Verbindung als "offline" erkennt. NC Sync wird ja nicht im System mitgeliefert.
@thejackimonster aber ich darf mich bestimmt darüber beschweren, dass Thunderbird systemweit Alt+Tab bricht? Thunderbird war in ubuntu vor-installiert und der Fehler war lange offen:
@claudius Natürlich kannst du dich beschweren. Aber wo ist hier Linux das Problem?
Die richtige Addresse ist die Anwendung bzw. dessen Repository. Denn die Anwendung ist nicht kompatibel mit deinem System. Oder beschwerst du dich bei Microsoft, wenn OBS nicht mehr richtig funktioniert?
nachdem ich meine sämtliche Arbeit eingestellt habe um die Maschine neu zu starten, ging's nach dem Neustart tatsächlich ohne weiteres Zutun wieder. Trotzdem halt ein paar Minuten nur dafür.
@stvo Kann nur anekdotisch erwidern: Hab einen Windows 11 Rechner hier stehen an dem ich vor nem halben Jahr den Screenshot-Shortcut wieder umkonfigurieren musste. Ganz zu beginn ist der oft ohne Anlass aus dem Standby aufgewacht (war ein USB-Problem) und direkt nach der Installation waren Passwörter mit Ablaufdatum konfiguriert. Ansonsten nur banaler Standardkram wie Software-Updates wie auf jedem anderen System. Das ist die gesamte Liste der letzten ~2 Jahre von der Maschine.
@stvo Auf dem (momentan) Fedora-Laptop musste ich immer mal wieder für manche Software zwischen den RPMs und den Flatpaks wechseln, weil manche software auf die eine Art besser funktioniert und andere Software auf die Andere. Letztes Beispiel hier was Nextcloud Sync, der als Flatpak ständig "offline" war. Und KeePassXC das wegen einem Fehler in (ich glaube) Qt5 auf Flatpak nicht mehr ging und jetzt bin ich auf der etwas älteren Version in RPM. Setup von KVM für Android Studio ist mir nie 1/2
@stvo 2/2 gelungen. In Thunderbird und LibreOffice findet das System meinen Drucker oft nicht, oder erst im 3-4. Anlauf. Da hab ich bisher keinen Fix für, nur den Workaround mit "einfach nochmal probieren". Druckqualität ist per default auf meinem Brother-Drucker weiterhin nicht vergleichbar mit der Druckqualität aus Windows heraus (PDF oder LIbreOffice egal)
@claudius ich nutze kein Fedora, vielleicht bin ich deswegen verschont geblieben :)
Ich manage aber gut 30 Clients mit Debian. Die haben eher selten Probleme.
Windows wiederum ändert bei jedem Update alle Einstellungen die wir, vor allem aus Datenschutzgründen, vorgenommen haben. Deswegen kostet jedes Update nochmal extra Zeit.
@LinuxNerd meinst du so im Sinne von Silverblue oder NixOS?
Silverblue hab ich bei Fedora 37 damals probiert. Installiert und sofort die erste Aktion die wahrscheinlich fast jeder Anwenderin machen würde - Software Center öffnen um Programme nachzuinstallieren - funktionierte nicht. Bin daraufhin erst mal zu klassischer Workstation zurück.
@claudius Ich denke eher in die Richtung Debian /Ubuntu. Ich bin auch kein Fan von "Update and continue" was oft als Vorteil für Linux verkauft wird (was aber Blödinn ist), sondern boot, update, reboot, start working.
Aber ich möchte da ehrlich gesagt niemanden drängen, wenn die klassische Workstation bei dir funktioniert, bleib bitte dabei! Es geht letzten Endes darum für sich selbst eine möglichst effiziente Lösung zu finden. Wahrscheinlich ist die Zeit noch nicht reif, dass Linux deinen Anforderungen gerecht wird. Das soll nicht dein Problem sein. Meine Meinung.
@LinuxNerd ich war sehr lange auf Ubuntu und auch Debian über 2 Jahre. Die zeigen im Endeffekt die gleiche Art Probleme. Speziell die Snaps auf Ubuntu haben mich dann zu Fedora getrieben.
Beim forcierten Wechsel von Firefox Paket zu Snap, der damals ohne Vorwarnung gemacht wurde, stand ich dann erst mal ohne mein profile da, also ohne bookmarks, ohne Einstellungen, ohne History ... klar, war nicht "viel" Arbeit, aber sooo unnötig. Und snap hat am Anfang auch zB Videocalls unmöglich gemacht.
@LinuxNerd (Stichwort "Native Host Connector") Besonders ärgerlich war hier, dass man zwar auf das Paket zurück wechseln konnte, aber man dann irgendwann später bei irgendeinem Update wieder zu snap migriert wurde.
Ich sprech' jetzt wirklich nicht davon, dass manche meiner Hardware nicht supported wird, das laste ich Linux nicht an sondern den Herstellern. (Ja, ich hab ein ThinkPad T480, speziell wegen dem überdurchschnittlichen Support; NFC, Smartcard-Reader und Fingerprint gehen nicht)
@claudius
Silverblue ist tatsächlich viel besser geworden und super stabil was so System Updates angeht. Hatte letztens Kernelbootfehöer seit Jahren und kann einfach in den alten Kernel booten. (oder ner ganz älteren System/Distroversion)
Klar dein Problem ist ne Ebene höher das hättest du hier genauso gehabt. Daher versuche ich so Systemerweiterungen gering zu halten und nur die wichtigen zu installieren, man ist halt da von der Pflege der Erweiterungen abhängig. @LinuxNerd
@claudius
Ach und screenshot (+Screencast) Funktion gibt es ja Inzwischen simpel aber gut eingebaut, wenn das das einzige ist was du benötigst dann einfach Screenshottaste drücken in #GNOME. @LinuxNerd
@rugk Fedora Silverblue steht auf der Liste für meinen nächsten Computer ganz oben. Zumindest "nochmal testen" und halt notfalls nochmal n paar Jahre Workstation (was im Allgemeinen relativ gut funktioniert).
An meinem gerade bestehenden Setup mach' ich aber in nächster Zeit keinen großen Umbau. Dafür fehlt mir gerade die Zeit.
Ich habe auf Desktops/Laptops von ca. 2008 an Ubuntu benutzt, dann eine Weile Debian, dann eine Weile wieder Ubuntu und im Moment bin ich auf Fedora 39 und warte auf 40. Ja klar hab ich zwischendurch auch einen Blick auf Arch und Gentoo geworfen.
Linux auf dem Server benutze ich seit ca. 2006 "professionell" und seit ca. 2000 "oh lustig es gibt Linux".
Qualifiziert mich das zu meiner Aussage, oder muss ich meinen Post jetzt löschen?
@claudius
Warum gleich so gereizt?
Klar qualifiziert Dich das.
Ich hätte es nur für sinnvoll gehalten, die Distro mit anzugeben, bei der dieses Verhalten in dem Moment aufgetreten ist, weil das sicherlich nicht bei jeder Distro genauso auftritt, oder?
@fasnix in dem Fall denke ich, dass das eher an Gnome und vielleicht an der spezifischen Extension liegt als an der Distro, deswegen habe ich Gnome und den Extension Namen erwähnt.
Ich beklage mich gelegentlich über Probleme in der Open Source Welt. Insbesondere solche Papercuts, die die Nutzung im Alltag für Viele unmöglich machen. Die Antworten darauf sind im Normalfall zuallererst Annahmen Dritter darüber, dass ich gerade meine ersten Gehversuche in Linux mache.